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Trainingstipp Rückruf "Hier"

Ob Sie das Signal nun “Hier”, “Komm”, “Bei” oder sonst wie nennen, es meint, dass der Hund zu Ihnen kommen soll. Hinsichtlich der Wortwahl sind viele der Ansicht, dass ein “Komm” nicht geeignet ist, weil es in anderer Form im Sprachgebrauch zu oft vorkommt. Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Es ist allerdings zu beachten, dass das Signal in Verbindung mit dem Namen des Hundes verwendet werden sollte. Meine Hündin rufe ich z.B. mit “Sammy komm”. Durch die Verwendung ihres Namens weiß sie, dass nun etwas folgt, was für sie von Bedeutung ist. Verwenden Sie also immer die Kombination des Namens mit dem Signal. Der sichere Rückruf ist ein häufig geäußerter Wunsch. In der Regel haben meine Kunden bereits ein Rückruf Signal, dass aber leider nicht 100% funktioniert. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, das Signal neu mit einem anderen Wort aufzubauen. Das erste Signal hat sich sozusagen verbraucht, denn der Hund hat zu oft die Erfahrung gemacht, dass er es nicht immer befolgen muss. Ein Rückruf macht nur Sinn, wenn er zu 100% funktioniert. Die Fehlerquote muss daher im Aufbau so gering wie möglich gehalten werden. Hunde lernen u.a. durch Wiederholung und Erfahrung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund IMMER zu Ihnen kommt, wenn Sie das Signal gerufen haben. Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Hund zunächst mit dem Signal nichts anfangen kann. Es ist wie eine Vokabel, deren Bedeutung er erst durch viele Wiederholungen in allen möglichen Situationen erlernt. Hier nun der klassische Aufbau:

Im Rahmen des Spaziergangs machen Sie Bello auf sich aufmerksam (z.B. schnalzen), schaut Ihr Hund und/oder bewegt sich schon in Ihre Richtung, unterstützen Sie mit einem verbalen Lob und wenn er ganz sicher zu Ihnen kommt, sagen Sie “Bello komm”. Ist Bello bei Ihnen, hört er ein weiteres verbales Lob und/oder es gibt ein Leckerli. Sie haben damit die Aktion zu Ihnen zu kommen mit dem richtigen Signal verstärkt und belohnt. Zum Abschluß geben Sie Bello mit einem weiteren Signal z.B. “lauf” wieder frei. Die Auflösung ist wichtig. Gewöhnen Sie sich an (auch bei allen anderen Signalen) immer das gleiche Auflösesignal zu verwenden, damit Ihr Hund weiß, wann er sich wieder frei bewegen darf.

Entscheidend ist, dass Sie das (neue) Signal nur verwenden, wenn Ihr Hund schon auf dem Weg zu Ihnen ist und auch ganz sicher zu Ihnen kommen wird. Wenn Sie Zweifel haben, lassen Sie das Signal weg. Kommt Ihr Hund dann nicht zu Ihnen, haben Sie es nicht “verbraucht” bzw. fehl besetzt. Sie werden feststellen, dass das gut klappt, sofern Sie die Ablenkung durch andere Hunde, Menschen, Wild etc. nicht gegeben ist. Festigen Sie daher zunächst einmal das Signal ohne oder bei geringer Ablenkung. Idealerweise steigern Sie nun nach und nach die Reize und festigen das Signal unter zunehmender Ablenkung. Soweit zur Theorie. In der Praxis, lassen sich aber Reize nicht immer so genau planen. Achten Sie daher darauf, Ihren Hund rechtzeitig an die Schleppleine zu nehmen. Allzu häufig und das ist leider auch der größte Trainingsfehler, bleibt der Hund zu schnell bzw. auch bei großen Reizen im Freilauf. Der Mensch ruft nun mit Signal seinen Hund, der aufgrund der Ablenkung nicht hört. Der Mensch wiederholt das Signal nun mehrmals, oft mit stärkerer Anspannung in der Stimme, trotzdem kommt der Hund nicht. Unterläuft Ihnen dieser Trainingsfehler zu oft, ist der Rückruf ruiniert. Der Hund hat durch Wiederholungen gelernt, dass er eben nicht immer kommen muss.

 

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